Wiedereröffnung Dresdner Zwingerhof
von Anett Lentwojt, 17. Oktober 2025
Neuer Glanz für barocke Pracht: Der Dresdner Zwingerhof erstrahlt nach Sanierung in königlichem Licht
Ein Dresdner Schmuckstück ist zurück – schöner denn je
Vier Jahre, unzählige Handgriffe und rund 17 Millionen Euro später: Der Dresdner Zwingerhof zeigt sich wieder von seiner besten Seite. Kaum zu glauben, dass hier bis vor ein paar Tagen Bauzäune und Bagger dominierten. Jetzt funkelt das barocke Juwel wieder – frisch saniert, technisch auf dem neuesten Stand und bereit für die nächste Generation Selfie-liebender Besucher:innen.
Barock trifft auf Baumeister:innen des 21. Jahrhunderts
Die Bauarbeiten starteten im Februar 2021 – begleitet von archäologischen Funden, die so manche Geschichtsstunde lebendig machten. Dabei wurde nicht nur an der Oberfläche gewerkelt: Unter dem Zwingerhof entstand ein modernes Netz aus Wasser-, Elektro- und Datenleitungen. Praktisch, wenn demnächst mal wieder ein Open-Air-Konzert oder eine rauschende Sommernachtsparty im Hof steigt.
Ministerpräsident Michael Kretschmer brachte es beim Festakt auf den Punkt: Der Zwinger ist mehr als nur ein schönes Bauwerk. Er ist das Herzstück sächsischer Kultur – ein Ort, der Geschichte atmet und Emotionen weckt. Und jetzt, wo er wieder glänzt, tut er das sogar mit LED-Beleuchtung.
Architektur mit Geschichte – und Geschichten
Erbaut wurde der Dresdner Zwinger ab 1710, damals als Orangerie, Festplatz und Symbol für August den Starken und seinen Hang zum Prunk. Architekt Matthäus Daniel Pöppelmann und Bildhauer Balthasar Permoser schufen ein barockes Gesamtkunstwerk, das selbst den Sonnenkönig neidisch gemacht hätte.
Zur Eröffnung 1719 feierte man hier die Hochzeit des Kurprinzen Friedrich August mit der Kaisertochter Maria Josepha. Wer damals eingeladen war, konnte sich glücklich schätzen. Und heute? Heute darf jede:r rein.
Doch die Geschichte des Zwingers blieb turbulent. Im Zweiten Weltkrieg stark zerstört, wurde er nach 1945 liebevoll wiederaufgebaut. Seitdem zieht das Ensemble jährlich Millionen Besucher:innen an – und zählt zu den Top-Sehenswürdigkeiten Dresdens.
Feinschliff mit Fingerspitzengefühl
Unter der Leitung des Staatsbetriebes Sächsisches Immobilien- und Baumanagement (SIB) wurde der Innenhof nicht einfach nur aufgehübscht, sondern respektvoll modernisiert. Der neue Wegebelag orientiert sich am historischen Vorbild, die Rasenflächen sind akkurat wie zu Augusts Zeiten und selbst an die Orangenbäumchen wurde gedacht. Die kehren im nächsten Frühjahr zurück und bringen mediterranes Flair in die sächsische Hauptstadt.
Die neue barrierefreie Rampe an der Sempergalerie sorgt dafür, dass wirklich alle das barocke Spektakel genießen können. Und die stabilen Wege helfen, dass kein Schmutz mehr in die Ausstellungsräume getragen wird – die Porzellansammlung dankt.
Investition in die Zukunft der Geschichte
222 Millionen Euro hat der Freistaat Sachsen seit 1991 in den Erhalt und die Modernisierung des Zwingers gesteckt. Eine stolze Summe, doch jeder Cent ist sichtbar. Das Ergebnis: Ein Denkmal, das nicht im Museum verstaubt, sondern lebt.
Christian Piwarz, Sachsens Finanzminister, brachte es treffend auf den Punkt: "Der Zwinger ist Denkmal, Gartenanlage, Festort und Kunsttempel in einem."
Eine echte Multitasking-Ikone also und jetzt technisch bereit für das nächste Jahrhundert.
Zahlen, die beeindrucken
Wer Zahlen liebt, kommt hier auf seine Kosten:
Gesamtfläche: 100.000 m²
Wasserflächen: 12.400 m² Zwingerteich + 1.400 m² Wasserspiele
Innenhof: 15.500 m² pure Barockfreude
Ausstellungsfläche: 8.150 m² voller Kunst und Geschichte
Skulpturenbestand: 700 Figuren, 150 Hermen – 450 davon freistehend (und alle sehr fotogen)
Vom Festplatz zur Fotokulisse
Der Zwinger hat sich in mehr als 300 Jahren immer wieder neu erfunden. Einst Kulisse für prunkvolle Feste, später Symbol des Wiederaufbaus und heute Bühne für Kultur, Kunst und unzählige Instagram-Posts.
Wer durch den Hof schlendert, hört das Echo vergangener Zeiten und gleichzeitig das Klicken der Kameras. Besonders abends, wenn die neue Beleuchtung die Sandsteinfassaden warm erstrahlen lässt, wird klar, hier trifft Geschichte auf Gegenwart, Vergangenheit auf Zukunft.
Ein Dresdner Muss – jetzt noch schöner
Ob Kunstfan, Architekturfreund:in oder einfach Genussmensch. Der frisch sanierte Zwingerhof ist ein Erlebnis. Zwischen Brunnenbecken, Orangenbäumchen und Barockbögen lässt sich das Lebensgefühl Dresdens in seiner schönsten Form spüren.
Also: Kamera laden, bequeme Schuhe anziehen und den Zwinger neu entdecken. Denn so prachtvoll hat er sich seit Jahrhunderten nicht mehr gezeigt.
Mit Stadtführung kennst-du-dresden die Stadt neu entdecken
Wer Dresden wirklich verstehen will, muss es erleben. Mit offenen Augen, wachem Geist und einem Blick für die vielen Details, die im Alltag leicht übersehen werden. Genau hier beginnen meine Touren von Stadtführung kennst-du-dresden. Es geht nicht darum, Sehenswürdigkeiten abzuhaken, sondern darum, Geschichten zu hören, Architektur zu begreifen und die Stadt in ihrem Wandel zu spüren.
Mehr als eine Stadtführung
Meine Führungen laden dazu ein, genauer hinzusehen. Auf die Fassaden, in die Innenhöfe und manchmal auch hinter die Kulissen. Jede Tour zeigt, wie Dresden lebt, sich verändert und doch seinen Charakter bewahrt. Ob die barocke Altstadt, die sich immer wieder neu erfindet, oder moderne Ideen für ein nachhaltiges Stadtleben – beides gehört in Dresden ganz selbstverständlich zusammen.
Der Zwinger als Herzstück Dresdens
Ein Höhepunkt jeder Stadtführung ist der Besuch des Dresdner Zwingers. Kaum ein anderer Ort erzählt so viele Geschichten. Hier verbinden sich Architektur, Kunst und Machtgeschichte auf eindrucksvolle Weise. Der sanierte Zwingerhof zeigt, wie historische Bausubstanz mit moderner Technik verbunden werden kann.
Die neue Beleuchtung spart Energie, die barrierefreien Wege öffnen den Ort für alle Besucherinnen und Besucher und die Rückkehr der Orangenbäumchen bringt mediterranes Flair in die Stadt. Während der Führung erzähle ich, wie der Zwinger zu einem Symbol für nachhaltige Denkmalpflege wurde. Er steht für den respektvollen Umgang mit Geschichte und zeigt, dass Bewahrung und Fortschritt gemeinsam funktionieren.
Architektur zum Anfassen
Wer mit mir unterwegs ist, entdeckt die Stadt aus einer neuen Perspektive. Bei der Architekturführung durch Dresden sprechen wir über Materialien, Formen und Menschen, die diese Bauwerke geschaffen haben. Vom barocken Zwinger bis zur Semperoper offenbart sich eine Stadt, die Kunst und Handwerk auf einzigartige Weise verbindet.
Hier wird deutlich, dass Architektur in Dresden mehr ist als schöne Fassade. Sie ist Ausdruck von Haltung und Identität. Wenn am Abend das Licht über den Sandstein fällt, versteht man, warum Dresden oft als Bühne aus Stein beschrieben wird.
Nachhaltig durch die Altstadt
Nachhaltigkeit bedeutet in Dresden weit mehr als Klimaschutz. Sie zeigt sich im Erhalt von Handwerk, Kultur und regionaler Wirtschaft. Auf meinen Touren entdecken wir Orte, an denen alte Traditionen mit neuen Ideen verbunden werden. Kleine Cafés, Ateliers und Manufakturen beweisen, dass bewusstes Handeln und Lebensqualität zusammenpassen.
So wird die Stadt nicht zum Museum, sondern bleibt ein lebendiger Ort, der seine Geschichte erzählt und gleichzeitig offen für Neues ist.
Dresden mit allen Sinnen erleben
Ob Liebhaberinnen und Liebhaber von Architektur, Geschichte oder nachhaltigem Reisen – in Dresden gibt es unendlich viel zu entdecken. Der Zwinger ist dabei ein Schlüsselort, der Vergangenheit und Gegenwart miteinander verbindet.
Hier trifft Stein auf Seele und Kunst auf Leben. Wer sich darauf einlässt, versteht schnell, warum Dresden eine der faszinierendsten Städte Europas ist.